Ringkernspeicher für Großrechner (1960er Jahre) und Frauenarbeit

Computing bezeichnete im 19. Jh. umfangreiche astronomische und mathematische Berechnungen, die von Frauen geleistet wurden. Weibliche "Computer" waren für die Rechenanlagen des 20. Jh.s namensgebend, da sie diese zum Rechnen brachten. Pionierinnen fürs Programmieren waren z.B. Ada Lovelace (1815-52), für die "Analytical Engine" von Charles Babbage; Grace Hopper (1906-92) für Digital-Computer etc. und die Frauen des ENIAC (1943-46) für den elektronischen Digital-Computer. Auch die in Großrechner eingebauten Ringkernspeicher (mit jeweils 4096 Bit), waren zum Teil filigrane Frauen-Handarbeit, da die Drähte mit Nadel eingezogen werden mussten. Der abgebildete Ringkernspeicher (Foto: W. Büchel, Zeichnung: L. Hilty) ist im Lawena Museum zur Geschichte des Stroms in Triesen, LI, zu bestaunen. Auch im Wirtschaftsarchiv Vorarlberg findet sich eine Speichermatrix, wie sie in der Vorarlberger Industrie zur Verwendung kam.
1961 hat laut Berufsstatistik in Dtl. unter den Datenverarbeitungsfachleuten der Anteil der Männer lediglich rund 1/3 betragen. (Zit. nach U. Hoffmann, Frauen, in: LOG IN 8 (1988) H. 1, S. 31) "Locherin" für Lochkartenanlagen und Datentypistin galten damals als anspruchslose Frauenarbeit. Nach Professionalisierung, seit etwa 1970, verbunden mit Patentierung und Lizenzierung von Computerprogrammen, ist die Informatik männerdominiert. In Österreich lag 2012 der Frauenanteil unter IT-AbsolventInnen bei rund 26 % (ibw, Wien).

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